SPD Kressbronn-Langenargen-Eriskirch

Sozialkulturelle Integrationsdienste geben behinderten Menschen eine Chance

Veröffentlicht am 25.01.2015 in Fraktion

Bild: Walter, Südkurier

Überlinger Organisation fördert Wohnen und Arbeiten mit größtmöglicher Autonomie. Kreistagsfraktion der SPD informiert sich über das preisgekrönte Inklusionsprojekt.

„Sozial, lokal und lecker“ lautet der Slogan der Überlinger Nudelmanufaktur, die seit mehreren Jahren eine Produktionsstätte für eine bunte Vielfalt an Nudeln und unter dem Dach der Sozialkulturellen

Integrationsdienste (SKID) entstanden ist. Als Dienstleister hatte sich die Organisation an verschiedenen Standorten schon einen Namen gemacht, doch einen Produktionsbetrieb hatte es nicht gegeben. „Ich hatte zuerst eine Kaffeerösterei ins Auge gefasst“, gesteht Koffeinfreund Klaus Hold aus dem Leitungsteam der gemeinnützigen GmbH. Doch davon gab es einige in der Region, wie eine Marktanalyse gezeigt hatte. „So kamen wir auf die Überlinger Nudeln.“

Wie der Laden läuft und was SKID sonst noch alles anbietet, darüber informierte sich die SPD-Kreistagsfraktion jetzt mit ihrem Sprecher Norbert Zeller auf Initiative des Überlinger Kollegen Michael Wilkendorf. Vor dem Hintergrund, wie Zeller betonte, dass die Überlinger Organisation 2014 zu den ersten Preisträgern des Landesinklusionspreises gehört hatte und der Bodenseekreis sich künftig noch intensiver mit Inklusionsprojekten befassen müsse. Die SKID-Firma in der Überlinger Gartenstraße heißt nicht nur Nudelmanufaktur, die Tagliatelle, die Seewogen oder die Schokonudeln werden tatsächlich in Handarbeit hergestellt.

Nicht nur für die Produktion und den Vertrieb ihrer Nudeln erhielt SKID seine Auszeichnung, die bedarfsgerechten Wohnformen sind genauso wichtig. „Wir haben uns ganz bewusst auf diesem Sektor beworben“, erklärt Taktiker Klaus Hold: „Weil wir geahnt hatten, dass in den anderen beiden Bereichen die Konkurrenz sicher größer sein würde.“ Diese Entscheidung war nicht falsch. Schließlich bewarben sich mehr als 250 Einrichtungen, von denen die Jury 38 für preiswürdig erachtete.

„Es ist toll, wenn man so einen Preis auslobt, man bekommt plötzlich mit, welche nachahmenswerte Einrichtungen es gibt“, sagt Norbert Zeller: „Ich selbst war in der Jury für den Bereich Bildung und Freizeit.“ Doch habe ihn jetzt gezielt interessiert, wie die Inklusion auf anderen Feldern umgesetzt werde. „Als Kreistagsfraktion haben wir uns zur Aufgabe gemacht, uns mit inklusiven Einrichungen zu befassen“, betont der SPD-Sprecher. Es sei wichtig, dass die Inklusion als Bestandteil des Alltags Fuß fasse. Die Nudelmanufaktur und den Nudelladen sieht Zeller als Belege, dass man auch in Produktion und Handel Arbeitsplätze für Menschen mit Assistenzbedarf entwickeln könne.

Lucia Ofori gehört zu den drei „Anleitern“ im Laden. Sie achtet darauf, dass alle Mitarbeiter Aufgaben finden, die ihren Möglichkeiten gerecht werden. „Hier sind sechs Klienten tätig, die in zwei Schichten arbeiten“, sagt sie. Wer gut mit Stress umgehen kann, darf auch an der Kasse stehen und die Warteschlangen abarbeiten. Voll stolz berichtet Roswitha Wegis von ihrer Arbeit in der Manufaktur. Sie füllt dort Tüten ab, sortiert sie und nach Feierabend um 16 Uhr sucht sie Kontakt im Laden.

Wie Inklusion funktionieren kann

Die Sozial-Kulturellen Integrationsdienste (SKID) gestalten seit zehn Jahren Angebote für Jugendliche und erwachsene Menschen mit Assistenzbedarf. Dazu gehören Unterstützung bei Arbeitssuche, beim Aufbau von sozialen Kontakten und der persönlichen Lebensplanung

ebenso wie eine Begleitung beim gemeinde integrierten Wohnen. Zu den Zielen der Inklusion gehören auch Bildung und Qualifikationen. Finanziert werden die Angebote vom zuständigen Sozialhilfeträger, dem Bodenseekreis

Preisträger: SKID gehörte im Vorjahr zu den ersten Preisträgern beim Landesinklusionspreis, der vom baden-württembergischen Sozialministerium, vom Kultusministerium und vom Behindertenbeauftragten erstmals ausgeschrieben wurde – für die Kategorien Arbeiten,Wohnen, Bildung und Freizeit. SKID bewarb sich mit seinen Wohnangeboten, die fließende Übergänge von einer stationären und zu einer ambulanten Betreuung darstellen und so den Bewohnern größtmögliche Autonomie gewährleisten.

Wohnen: In zwei Häusern und vier Wohnungen begleitet SKID insgesamt 55 Menschen, die auch anderswo arbeiten können. Dass sie mitten in der Stadt liegen, spiegelt zugleich den Paradigmenwechsel in der Behindertenhilfe wider – weg von isolierten Einrichtungen hin zu einer Integration mitten ins Leben und damit zu einer weitgehenden Inklusion.

Kontakt: SKID gGmbH, Kronengasse 1, 88662 Überlingen, Telefon (0 75 51) 9 37 98 10, im Internet:www.skid-ggmbh.de

 

Bild-Beschreibung: Unter den Besuchern der SPD-Kreistagsfraktion fühlt sich die betreute Mitarbeiterin Roswitha Wegis (Mitte) wohl und erzählt von ihren Tätigkeiten bei der Nudelherstellung. Im Bild (von links) Ingrid Sauter (Meckenbeuren), Klaus Hold vom SKID-Leitungsteam, Karl Maier (Langenargen), Norbert Zeller (Friedrichshafen) und Michael Wilkendorf (Überlingen).  

Erschienen auf suedkurier.de

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