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Ministerin Altpeter referiert über Pflege im Alter

Veröffentlicht am 25.11.2015 in Presseecho

Udo Pursche, Ministerin Katrin Altpeter, Dieter Stauber und Wolfgang Schaub von Brigitte Walters

Schwäbische Zeitung Online 22.11.2015 (Aktualisiert 17:44 Uhr) Brigitte Walters

Überlingen sz Hoher Besuch in Überlingen am Samstag im Alten- und Pflegeheim St. Ulrich. Die Landesministerin für Arbeit, Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Katrin Altpeter referierte und diskutierte im Rahmen einer SPD-Kreisveranstaltung über das Thema: „Wie möchte ich im Alter leben?!“. Die Menschen werden immer älter, wollen möglichst lange selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben, die Möglichkeiten die dazu das neue Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz eröffnet stand im Mittelpunkt des Referats der SPD-Ministerin. Die Fragen der interessierten Zuhörer in der anschließenden Diskussion drehten sich aber überwiegend um Fragen zur Pflege, zum Mangel von Pflegefachkräften und zu den Kosten im Pflegebereich.

Wohnen im Alter sei ein aktuelles Thema in Überlingen, erklärte Oberbürgermeisterin Sabine Becker. Es sei wichtig, auch in Überlingen neue Formen vom Leben im Alter zu realisieren. Bedingt durch den Mangel an Pflegekräften sei dabei auch gegenseitige Hilfe und Unterstützung notwendig. Das neue Gesetz werde die Stadt, als Träger von Altenheimen, erheblich belasten, wenn die bisherigen Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt werden müssen, stellte die Oberbürgermeisterin mit Blick auf die Ministerin fest. Die Heimbau-Verordnung des Landes sehe eine Übergangszeit bis 2019 vor, die Realisierung müsse in 25 Jahren abgeschlossen sein, um Härten für die Heimträger zu vermeiden, entgegnete Katrin Altpeter.

Eigenanteil für Pflege nötig

Das neue Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz kenne nicht nur Pflege im Heim oder Zuhause, sondern ermögliche zahlreiche Wohnformen dazwischen, die ein hohes Maß an Selbstbestimmung, Lebensqualität und Privatleben bieten. Es gebe in Baden-Württemberg inzwischen 100 ambulante oder selbstbetreute Wohngemeinschaften. Fördermittel für wohnortnahe, neue Wohnformen stehen zur Verfügung, Informationen dazu gebe es beim Sozialministerium oder bei Kommunal-Verband Jugend und Soziales (KVJS).

Das neue Gesetz berücksichtige die veränderten Ansprüche an die Pflege. Die Zahl der Pflegebedürftigen sei gestiegen und der derzeit von den Pflegekassen bezahlte Personalschlüssel reiche nicht aus. Zukünftig werde trotz Pflegeversicherung ein Eigenanteil der Pflegebedürftigen notwendig sein. Es gelte möglichst frühzeitig die Versorgung im Alter abzusichern. Professionelle Pflege, gut bezahlte Fachkräfte und gute Versorgung kosten Geld, stellte die Ministerin fest.

Derzeit beziehen rund 30 Prozent der Bewohner Sozialhilfe, berichtete Wolfgang Schaub, Leiter der Alten- und Pflegeheime St. Ulrich und St. Franziskus. In anderen Städten seien es bis zu 80 Prozent.

Aufgrund einer Erhebung des Landkreises gebe es einen hohen Bedarf an Kurz- und Tagespflegeplätzen, berichtete SPD-Kreisrat Dieter Stauber. In diesem Bereich gelte es die vorhandene Zahl an Plätzen deutlich zu erhöhen.

Außerdem müssen für die Zukunft mehr Pflegeplätze geschaffen werden. Zudem gelte es andere Wohnformen zu unterstützen und mehr Ehrenamtliche in die Arbeit einzubeziehen, forderte der SPD-Kreisvorsitzende.

Ebenso sprach er sich für eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte aus. Es könne nicht sein, dass Sozialberufe schlechter bezahlt werden als Berufe in der Produktion. Gute, würdevolle, professionelle Pflege könne nicht für Gotteslohn erfolgen, stellte Ministerin Katrin Altpeter abschließend fest.

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