Da der Ausbau des Ganztagesbetriebs nur am Bildungszentrum Parkschule stattfinden soll, werden unsere Grundschüler zukünftig in zwei verschiedenen Systemen auf zwei verschiedenen Standards beschult. Während an der einen Schule ein kostenloser, offener Ganztag mit verschiedenen Arbeitsgemeinschaften (AGs) ausgebaut wird, erfährt die andere Schule eine Halbtagsbetreuung mit kostenpflichtiger, freiwilliger Betreuung nach dem Unterricht.
Diese Zwei-Modell-Situation birgt unseres Erachtens nach potenzielle Risiken und Probleme, die langfristig die Bildungsgerechtigkeit und die soziale Integration beeinflussen
könnten. Dabei bedenken wir im Einzelnen:
• Fehlende Einheitlichkeit im Bildungssystem:
Ein einheitliches Modell würde sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Bildungschancen erhalten, unabhängig vom
Wohnort und der gewählten Schule.
• Kommunikationsprobleme:
Mindestens müsste aus unserer Sicht sichergestellt werden, dass die Schulmodelle aktiv transparent kommuniziert werden und Eltern somit eine transparente
Entscheidung bei der Anmeldung ihres Kindes treffen können. Dies ist bisher nicht gegeben.
Außerdem sollten Eltern frei wählen können, an welcher Schule, beziehungsweise in welchem Konzept, sie ihre Kinder anmelden, unabhängig vom Schulbezirk.
• Ungerechtigkeit bei der Flexibilität in der Kinderbetreuung
Während Eltern im Schulbezirk BZP jährlich entscheiden können, ob sie einen Ganztagesplatz für ihr Kind buchen möchten, können Eltern aus dem oberen
Schulbezirk nur zu Beginn der Einschulung entscheiden, ob sie für den Ganztagesbetrieb einen Antrag auf Schulbezirkwechsel stellen möchten. Sollte die
Beschulung im Ganztag erst ab Klasse 3 oder 4 gewünscht werden, hätte dies immer einen Schulwechsel für das Kind zur Folge.
• Ungleichheit der Ressourcen
Die Nonnenbachschule verfügt über eine Schulsozialarbeit mit einem 50% Stellenumfang, während die Grundschule (GS) am Bildungszentrum sich die 50%
mit dem SBBZ teilt. Diese Ungleichheit bei den Ressourcen könnte zu unterschiedlichen Betreuungsniveaus und Unterstützungsmöglichkeiten führen.
Bei einer Entscheidung für zwei unterschiedliche Schulmodelle an den beiden Standorten plädieren wir dafür, das Gros der Unterstützungsressourcen
(Schulsozialarbeit, Bundesfreiwilligendienstler, Kooperation mit der Jugendmusikschule u.ä.) am BZP auszubauen.
Fazit:
Es ist wichtig, dass wir als Gemeinde eine gemeinsame Vision für die Bildung unserer Kinder haben. Einheitliche Bildungschancen und Ressourcen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Kinder die bestmögliche Unterstützung erhalten.
Unser Vorschlag ist es, in einem ersten Schritt den offenen Ganztag am BZP umzusetzen und gleichzeitig die Einrichtung an der Nonnenbachschule als Ziel zu definieren.